Die Zusammensetzung von Stoffen ist für Sie kein Geheimnis mehr, doch Sie wissen immer noch nicht, welche Grammatur des Stoffes Sie wählen sollen? Was genau ist die Grammatur eines Stoffes, wie wirkt sie sich auf seine Trageeigenschaften aus und wie näht man Stoffe mit verschiedenen Grammaturen? Erfahren Sie alles über Grammatur der Stoffe und wie Sie den perfekten Stoff für Ihr Projekt auswählen.
Inhaltsverzeichnis
- Grammatur des Stoffes, was ist das eigentlich?
- Aufteilung der Stoffe nach Grammatur
- Was wird von der Grammatur eines Stoffes beeinflusst?
- Bedruckte Stoffe und die Grammatur
Grammatur des Stoffes, was ist das eigentlich?
Erklären wir zunächst den Begriff „Grammatur“ und wofür die Abkürzung GSM oft steht. Wenn Sie neben einem Stoff die Bezeichnung „135 GSM“ sehen, bedeutet dies, dass der Stoff ein Gewicht von 135 g/m2 hat. GSM ist auf Englisch die Abkürzung von grams per square metre, was so viel bedeutet wie Gramm pro Quadratmeter. Vereinfacht ausgedrückt, ist die Grammatur eines Stoffes das Gewicht eines 1m x 1m großen Stücks Stoff. Manchmal haben wir mit der Grammatur eines laufenden Meters Stoff zu tun, bei einer solchen Einheit hängt die Grammatur von der Breite des Balkens ab. In den meisten Fällen finden Sie in den Stoffgeschäften und im Großhandel jedoch die Angaben zur Grammatur in Gramm pro Quadratmeter.
Beeinflusst wird die Grammatur eines bestimmten Stoffes außerdem durch die Dicke der verwendeten Fäden und die Dichte, mit der sie gewebt sind. Die die Grammatur eines Stoffes ist kein Indikator für die Qualität oder die Art des Stoffes, es ist lediglich das Gewicht pro Quadratmeter eines bestimmten Stoffes oder Strickware. Je höher die die Grammatur, desto dicker ist das Gewebe oder die Strickware. In der Regel gelten dickere, dichter gewebte Stoffe als haltbarer (z. B. Denim oder Gabardine) als feinere, dünnere Stoffe wie Voile.
Aufteilung der Stoffe nach Grammatur
Die Grammatur macht uns möglich, die Textilien in drei Kategorien einzuteilen. In Bezug auf die Grammatur unterscheiden wir zwischen leichten Stoffen, d. h. solchen, deren Grammatur zwischen 1 g/m2 und 150 g/m2 liegt. Zu dieser Gruppe gehören Chiffon, Voile, Organza, Leinen und einige Bettwarenstoffe. Zu den Textilien mit mittlerer Grammatur gehören Stoffe mit einer Grammatur von 150 g/m2 bis 350 g/m2. Es sind Stoffe wie Satin, Taft, Popeline, Polyester und Jersey. Die letzte Kategorie umfasst Textilien mit hoher Grammatur, d. h. mit mehr als 350 g/m2. Zu diesen Stoffen gehören Stoffe für Möbelbezüge, Jeans, Gabardine und dicke Sweatshirtstoffe.
Was wird von der Grammatur eines Stoffes beeinflusst?
Wenn Sie das Angebot einer Stoffdruckerei oder eines Stoffgroßhändlers durchstöbern, ist für die Wahl des richtigen Stoffes neben seiner Zusammensetzung natürlich auch seine Grammatur entscheidend. Worauf müssen Sie bei der Auswahl des Materials für Ihr Projekt achten?
Nähen mit der Maschine
Beim Nähen auf einer Haushaltsmaschine müssen Sie darauf achten, ob Ihre Maschine einen Stoff mit hoher Grammatur oder mehrere Lagen eines Stoffes mit mittlerer Grammatur verarbeiten kann. Nähmaschinen für den Heimgebrauch der unteren Preisklasse haben keine verstärkte Konstruktion und sind möglicherweise nicht in der Lage, dickere Stoffe wie Gabardine oder Denim zu nähen. Industriemaschinen können auch mehrere Lagen Stoffe mit hoher Grammatur problemlos nähen.
Benutzungskomfort
Für die Alltagskleidung sind Stoffe mit geringerer Grammatur in der Regel besser geeignet. Kleidung aus Stoffen mit leichter und mittlerer Grammatur können problemlos schichtweise angezogen werden. Dicke und schwere Stoffe hingegen können unbequem oder sein oder die Bewegung einschränken, wenn sie über längere Zeit getragen werden. Stoffe mit höherer Grammatur sind jedoch für den täglichen Gebrauch wesentlich strapazierfähiger und eignen sich daher ausgezeichnet für Oberbekleidung oder Accessoires wie Rucksäcke und Taschen.
Visueller Effekt
Die Grammatur des Stoffes bestimmt, welche Form das Gewebe oder Strickware haben wird. Leichte Stoffe sind bestens geeignet für luftige oder gekräuselte Kleidungsstücke oder Dekoelemente. Diese Stoffe können auch für alle körperbetonte Schnitte verwenden werden. Wenn Sie Kleidungsstücke oder Accessoires gestalten möchten, die ihre Form behalten, sollten Sie Stoffe mit einer hohen Grammatur wählen. Das Gleiche gilt für elegante Vorhänge, die den Raum verdunkeln sollen.
Temperatur und Wetterbedingungen
Bei der Wahl des passenden Nähstoffes sollten Sie berücksichtigen, wann Sie die daraus gefertigten Kleidungsstücke tragen werden. An heißen Tagen tragen wir lieber leichte und luftige Kleidung, während an kühleren Herbst- oder Wintertagen Kleidung aus schwereren Stoffen praktisch ist. Dickeres Gewebe und Strickware isolieren besser und schützen vor Wärmeverlust.
Bedruckte Stoffe und die Grammatur
Die Grammatur des Stoffes ist wichtig, wenn Sie Textilien bedrucken möchten. Stoffe mit geringer Grammatur eignen sich besser für den Pigmentdruck, wenn sie mit hellen Mustern mit geringer Deckkraft bedruckt werden sollen. Für sehr dunkle Muster hingegen sollten Sie Stoffe mit mittlerer bis hoher Grammatur verwenden.