Druck auf Textilien – welches Druckverfahren soll man wählen?

Sie bedrucken Textilien? Oder denken Sie erst daran, damit anzufangen? Die Wahl der Drucktechnik für den Nähstoff ist der Schlüsselaspekt, wenn das Ergebnis das Auge erfreuen und gleichzeitig haltbar sein soll. Über das Thema Druck auf Textilien ranken sich mittlerweile viele „Mythen und Legenden“.

Inhaltsverzeichnis

Unsere Kunden haben oft Probleme, die Verfahren zu verstehen und dabei das richtige auszuwählen, was wiederum einen riesigen Einfluss auf das Endergebnis hat. Denn von der Wahl der richtigen Druckart, des Mediums wie auch des Farbstoffs hängt es ab, ob Ihr Entwurf genauso hergestellt wird, wie Sie es geplant haben. Wir haben nirgendwo im Internet eine komplexe und fachlich sinnvolle Zusammenfassung gefunden, deshalb haben wir uns entschlossen, alles an einem Ort zu versammeln. Wir hoffen, dass wir Ihnen dadurch die Wahl erleichtern!

Die Grundaufteilung der Technologie des Textildrucks umfasst den analogen und den digitalen Druck. Wir versuchen Ihnen nahzubringen, wie die einzelnen Methoden funktionieren und wodurch sie sich charakterisieren.

Analoger Druck – Siebdruck

Bei dem Siebdruck handelt es sich um ein analoges Verfahren des Drucks auf Textilien. Beim Siebdruck wird die Farbe durch eine Druckform (gebaut aus Stahlrahmen und Nylonnetz) durchgewälzt und auf diese Weise ein Abdruck erzeugt. Diese Tätigkeit kann entweder manuell durchgeführt werden (die Farbe wird dann per Hand durch die Druckform durchgepresst) oder maschinell (die Farbe wird automatisch von der Maschine durch die Form durchgepresst).

Wie entsteht ein Druck mittels eines Rotationssiebdrucks?

Die Vorbereitung einer Druckform beim Siebdruck erinnert an die Erstellung einer Schablone, bei der einzelne Bereiche des Netzes verdeckt werden und auf diese Weise entsteht auf dem Stoff ein bestimmtes Muster. Beim Siebdruck wird pro Druckvorgang eine Farbe gedruckt – für jede Farbe benötigt man eine separate Schicht. Aus diesem Grund wird Siebdruck bei mehrfarbigen Druckmustern ungern empfohlen – in diesem Fall eignet sich besser der digitale Druck. Mit Siebdruck kann man sowohl Stoffballen (man verwendet dann ein Rotationssieb) als auch fertige Kleidungsstücke (T-Shirts, Taschen, Accessoires) bedrucken.

Siebdruck – was kann man drucken?

Der Siebdruck ist mit zahlreichen Einschränkungen bezüglich des geplanten Musters verbunden – dies hängt vor allem mit der Art des Auftragens der Farben zusammen. Beim Siebdruck wird jede Farbe einzeln aufgetragen, auf einer separaten Matrize, mittels eines separaten „Durchlaufs“ der Maschine. Beim Siebdruck ist es sehr schwierig (manchmal sogar unmöglich) beim Druck fließende Übergänge zwischen den Tönen (glatter/fließender Übergang von einer Farbe in die andere) zu erzielen. Es ist auch schwer z.B. einen zweifarbigen Gradienten zu erzielen. Der Siebdruck bewährt sich am besten beim Drucken relativ einfacher (z.B. geometrischer) Formen mit wenigen Farben. Mit Siebdruck lassen sich im Prinzip z.B. keine Fotos drucken – Schattierungen, Tonübergänge und detailgetreue Wiedergabe sind nicht seine stärkste Seite. Möglich ist allerdings das Bedrucken gefärbter (farbiger) Stoffe – mit Siebdruck kann man z.B. weiße Muster auf schwarzem Stoff drucken.


Unter den Siebdrucktypen unterscheiden wir zwischen:

  • dem flachen Siebdruck – überwiegend zum Bedrucken von fertig genähten Produkten (T-Shirts, Taschen)
  • dem Rotationssiebdruck – verwendet zum Bedrucken von ganzen Stoffballen. Bei diesem Verfahren sind die Anfangskosten hoch, denn die Vorbereitung der Zylinder ist mit wesentlich höherem Preis verbunden.
  • dem handwerklichen Siebdruck – zuerst im Atelier von Andy Warhol verwendet, etablierte sich sehr schnell in den Kreisen der unabhängigen Künstler, die in ihren Ateliers oft manuell mit Siebdruck drucken, auf eigenhändig hergestellten Konstruktionen.

Siebdruck – analoges Verfahren für Druck auf Textilien:

  • Hohe Anstiegskosten – Herstellung von teuren Matrizen
  • Für jede Farbe benötigt man eine separate Matrize
  • Einschränkung bei der Anzahl der Farben
  • Anzahl der beim Entwurf verwendeten Farben ist entscheidend für die Druckkosten
  • Rechnet sich bei hohen Auflagen – mit der Steigerung der Auflage senken deutlich die Stückkosten für ein Exemplar
  • Wegen der hohen Kosten im Zusammenhang mit der Herstellung der Matrizen ungeeignet für Bedrucken von Einzelstücken (und kleinen Mengen)
  • Keine Möglichkeit, einen Probedruck anzufertigen

Wann sollte man sich also für Siebdruck entscheiden?

Wenn Sie 1000 laufende Meter eines schwarzen Stoffes mit weißen Punkten bedrucken möchten. Um diesen in seiner Form sparsamen Entwurf umzusetzen eignet sich der Siebdruck hervorragend. Zurzeit gibt es auf dem Markt kein besseres Verfahren, um diese Grafik auf Textilien zu drucken. Als Basis kann man schwarz gefärbten Stoff verwenden, auf den mithilfe einer Matrize weiße Punkte aufgetragen werden. Die Voraussetzungen sind also große Auflage (die die Kosten der Vorbereitung der Matrizen wettmacht), unkomplizierte Muster und Wiedergabe der Farbe auf einem sehr dunklen Hintergrund.

Digitaldruck

Wie im Fall von Digitaldruck auf Papier ist es beim Digitaldruck auf Textilien möglich, selbst einen Einzelausdruck ohne Anfangskosten (z.B. für Matrizen) anzufertigen. Um es einfach auszudrücken: der Digitaldruck auf Textilien funktioniert wie der Tintenstrahldrucker zuhause. Dieses Verfahren ist im Prinzip mit keinerlei Einschränkungen bezüglich des Entwurfs verbunden – man kann auf dem Stoff eine beliebige Grafik drucken, ohne Einschränkung bezüglich der Anzahl der Farben oder Tonübergänge.

Der Druck entsteht durch Auftragen von winzigen Farbtropfen auf den Stoff, was zur Entstehung des Musters führt. Aus der Kombination der vier Grundfarben aus der CMYK-Palette (Cyan, Magenta, Yellow, Black) und ggf. der zusätzlichen sog. Spotfarben (z.B. Orange, Blau), ist die Druckerei in der Lage, in Prinzip jede beliebige Farbe aus einer normalen Farbpalette wiederzugeben. Doch der Digitaldruck bringt auch einige Einschränkungen mit sich: sehr eingeschränkte Möglichkeit der Verwendung von Spezialfarben (Metall-, fluoreszierenden Farben) oder z.B. der PANTONE-Palette.

Der Digitaldruck erfolgt meistens auf weißem Stoff – um weiße Punkte auf schwarzem Hintergrund zu drucken muss man deshalb die ganze Fläche schwarz bedrucken und unbedruckte „weiße Punkte“ auslassen. Dieser in farblicher Hinsicht „schwierige“ Entwurf gilt somit als einer der wichtigsten Gründe, sich für eine andere Drucktechnik zu entscheiden (in diesem Fall z.B. für den Siebdruck). Der Digitaldruck auf Textilien eignet sich hingegen ausgezeichnet, um Fotos, detailreiche Muster, Tonübergänge oder andere grafisch komplizierte Entwürfe auszudrucken.

Digitaldruck:

  • Keine Matrizen notwendig – keine Anfangskosten
  • Möglichkeit, sogar ein Einzelexemplar zu drucken
  • Keine Einschränkung bezüglich der Farben
  • Die Anzahl der Farben und Form der Grafik haben keinen Einfluss auf die Herstellungskosten
  • Deutlich weniger Vorteile der Skalierung als beim Siebdruck – die Herstellung des ersten und des hundertsten Meters kostet im Prinzip genauso viel
  • Möglichkeit, einen Probedruck anzufertigen

Die Aufteilung in analogen und in digitalen Druck gilt als die Grundklassifizierung des Textildrucks. Es gibt aber auch andere Klassifikationen – sehen Sie, welche Ihre Erwartungen bezüglich Ihrer Entwürfe am besten erfüllen.

In Bezug auf das bedruckbare Medium unterscheiden wir zwischen:

  • DTG-Druckverfahren (direct to garment)
  • R2R-Verfahren (Rolle-zu-Rolle-Verfahren, engl. roll-to-roll)

Textildruck mit DTG-Verfahren (direct to garment)

DTG heißt frei übersetzt “direkt auf Kleidung”. Es handelt sich dabei um eine Drucktechnik, bei der die Muster und Farben direkt auf die Grundfläche aufgetragen werden, in diesem Fall auf ein fertiges Kleidungsstück. Das Produkt wird vor dem Druckprozess genäht und die Elemente, die aus dem Drucker entnommen werden, sind sofort einsatzbereit.

Ausgezeichnet, wenn Sie fertige Produkte bedrucken möchten:

  • T-Shirts
  • Polo-Hemden
  • Sweatshirts
  • Taschen

Beim Bedrucken von Textilien mit DTG-Verfahren besteht keine Notwendigkeit, Matrizen und Siebe vorzubereiten, was sich direkt in den geringen Kosten von kleinen Auflagen zeigt (keine Anfangskosten, „Startkosten“). Das DTG-Verfahren bietet die Möglichkeit der Personalisierung, sogar bei kleinen Auflagen. Beim Drucken mit dem DTG-Verfahren haben wir allerdings eine begrenzte Druckfläche zur Verfügung (hängt von der verwendeten Maschine ab, doch in der Regel wird sie nicht größer als 50×70 cm).

Mindestauflage der Drucke ab 1 Stück (jedoch je größer die Menge, desto niedriger der Stückpreis). Der Preis wird beeinflusst von der Stückzahl, der Größe des Aufdrucks und der Farbe des Stoffes, auf dem das Muster gedruckt wird. Wenn das fertige Produkt, das wir bedrucken möchten, eine andere Farbe hat als Weiß, muss unter der Druckfläche immer eine weiße Fläche aufgetragen werden, was den Preis entscheidend beeinflusst.

Sie sehen also selbst, dass der DTG-Druck mit gewissen Einschränkungen verbunden ist. Wenn Sie sich also mit einer geschlossenen Form des Aufdrucks auf einem bestimmten Kleidungsstück aus Baumwolle nicht zufriedengeben möchten, empfehlen wir Ihnen den Textildruck mit R2R-Verfahren.

Roll-to-roll – Druck auf Stoffballen

Anwendung: Bedrucken von Rollen (Stoffballen).

In der Praxis bedeutet das mehr oder weniger dasselbe, wie in einen riesigen Drucker (ähnlich wie ein digitaler Drucker für privaten Bereich, doch in viel größerem Maßstab) eine Rolle von sauberem, unbedrucktem Stoff einzulegen. Während des Druckprozesses tragen die Köpfe im Drucker die Farbe auf die Stofffläche auf.

Drukowanie na materialach - mapa kolorow

Der Digitaldruck auf Textilien wird vor allem empfohlen, wenn Sie sich durch keine fertige Form zum Bedrucken (T-Shirt, Tasche etc.) einschränken lassen möchten. Es bietet die ganze Palette an Möglichkeiten, aus einem Stoff zu nähen, der auf der gesamten Breite des Ballens bedruckt wurde, das Bedrucken von laufenden Stoffmetern und anschließend aus dem bedruckten Stoff Schnittelemente auszuschneiden. Auf diese Weise sind Sie nicht durch die Form eingeschränkt – aus dem Stoff können Sie nähen, was auch immer Sie möchten – von T-Shirts über Vorhänge, bis hin zu Accessoires oder Home-Decor-Artikeln.

Bei der Wahl der Technik für Textildruck (DTG oder roll-to-roll) sollte man rechtzeitig einplanen, welche Stoffmenge und in welcher Form wir diesen brauchen werden.

Die Art des Bedruckens (DTG vs. roll-to-roll) wird nicht die einzige Entscheidung sein, die Sie treffen müssen. Die nächste Möglichkeit, die Techniken des Textildrucks zu klassifizieren ist die Aufteilung bezüglich des Art der für die jeweilige Technik verwendeten Farbstoffs.

Was die Art des verwendeten Farbstoffs betrifft, so unterscheiden wir zwischen folgenden Arten des Textildrucks:

  • Pigmentdruck
  • Sublimationsdruck
  • Reaktivdruck
  • Säuredruck

Pigmentdruck

Anwendung: alle Arten der Stofffasern, darunter Baumwolle.

Er eignet sich zum Bedrucken von allen Arten der Fasern, in der Praxis wird jedoch am häufigsten für Bedrucken von Baumwolle verwendet. Er wird oft als die „Zukunft des Digitaldrucks“ bezeichnet. Die Technologie entwickelt sich schnell und dynamisch, reagiert laufend auf die Bedürfnisse der Abnehmer. Auch wenn sie immer noch nicht perfekt ist, wie bei CotonBee sind von ihr begeistert und tun alles, um den Textildruck unter Einhaltung der besten Qualität allgemein zugänglich zu machen – und hier kommt uns der Druck mit Pigmenttinte zur Hilfe.

Um Stoffe zu bedrucken werden spezielle Farben verwendet – in unserem Fall sind dies die japanischen Pigmenttinten.

Der zweite wichtige Faktor ist die Vorbereitung des Stoffs für den Druck, d.h. sog. Appretieren. Um die richtigen Nutzungseigenschaften zu gewährleisten (lebendige Farben, Widerstandsfähigkeit gegen Auswaschen), muss der Stoff vor dem Druck entsprechend vorbereitet werden. Der unbedruckte Stoff wird mit einer Substanz behandelt, die dafür sorgt, dass das Pigment auf der Oberfläche besser „haftet“ und in Folge – länger sein ursprüngliches Aussehen beibehält.

Nach dem Ende des Prozesses des digitalen Textildrucks wird das aufgedruckte Muster unter Temperatureinfluss und ohne Zusatz von chemischen Mitteln – vor allem ohne Zusatz von Wasser – gefestigt. Sehr ökologisch! Wir verwenden dafür Kalander und spezielle Öfen. Im Endeffekt kann man die meisten digital bedruckten Textilien in der Waschmaschine waschen, obwohl es sich bei dem Digitaldruck mit Pigmenttinte um einen Oberflächendruck handelt – das Pigment bleibt auf der Oberfläche des Stoffes haften, wodurch dieser gefärbt wird.

Der Prozess der Appretur (Vorbereitung des Stoffes für den Druck) und des Einbrennens (Befestigen der Farbe auf der Oberfläche) verbessert deutlich die Tragbarkeit der mit Pigment bedruckten Stoffe. Baumwolle, die mit Pigment bedruckt und entsprechend behandelt wird (Waschen in der Waschmaschine beim Schonwaschgang, mit feinem Waschmittel bzw. nur chemische Reinigung, ohne Wasser), garantiert die Verlängerung der Nutzungsdauer der schön bedruckten Textil- und Strickstoffe aus Baumwolle.

Wann sollte auf den Pigmentdruck auf Textilien verzichten?

Beim Pigmentdruck auf Textilien ist es problematisch, knallige Farben wiederzugeben, beim Schwarz lässt sich im Vergleich mit Reaktivdruck weniger Tiefe erzielen. Der Pigmentdruck eignet sich besser für feinere Flächen, z.B. für pastellfarbene, ungleichmäßige Bereiche. Aquarellblumen in hellen, weißlichen Farben sind beispielsweise ein ausgezeichnetes Muster für den Pigmentdruck. Der Digitaldruck ist ein Oberflächendruck, der ggf. empfindlich gegen Beschädigungen ist. Aus diesem Grund wird abgeraten, Textilien mit Pigmentdruck zu reiben (bzw. auszuwaschen), insbesondere in nassem Zustand.

Der Pigmentdruck auf Textilien wird auch nicht die beste Wahl sein, wenn man weiße Punkte auf schwarzem Hintergrund drucken möchte. Außer, Sie brauchen einen einmaligen Ausdruck, z.B. 2 laufende Stoffmeter und es ist für Sie wichtig, dass der Auftrag schnell ausgeführt wird – dann erscheint der Pigmentdruck auf Nähstoff als die einzig sinnvolle Lösung.

Das ganze Druckverfahren ist wesentlich einfacher als im Fall von Reaktivdruck, deshalb sind Druckereien, die Pigmentdruck anbieten, meistens in der Lage, deutlich kürzere Lieferzeiten und niedrigere Preise bei kleinen Bestellmengen anzubieten als Anbieter von Reaktivdruck.

Beispielsweise für den Druck von 1 laufendem Stoffmeter mit beliebigem Muster mit Pigmentdruck auf Baumwollstoff bezahlen Sie bei CottonBee ab 16,90€ pro laufenden Meter bedruckten Stoffs, die Bearbeitungszeit dieser Bestellung liegt dabei bei höchstens 5 Werktagen (oft sogar noch weniger). Eine derart kleine Bestellung hätte eine Druckerei für Reaktivdruck gar nicht angenommen und auf den ganzen Stoffballen hätte man sogar mehrere Wochen warten müssen. Diese Aspekte sollte man bei der Auswahl der passenden Drucktechnik für den Druck seiner Entwürfe berücksichtigen.

Sublimationsdruck

Anwendung: Wird vor allem beim Bedrucken von Synthetikfaser (Polyester) und Mischgewebe (überwiegend mit Polyesteranteil) verwendet. Für Bedrucken von Baumwollstoffen ungeeignet.

Bei der Sublimation handelt es sich um ein Verfahren, bei dem die Materie vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht (der flüssige Zustand wird ausgelassen). Beim Druck mit Sublimationsinkjettinten erfolgt dies zum Zeitpunkt des „Einbrennens“ des Aufdrucks, d.h. seiner Festigung unter Temperatur von bis zu 200 Grad Celsius. Die Farbstoffe sublimieren und verschmelzen mit dem Stoff.

Druck mit Sublimationstinten kann auf zwei Arten durchgeführt werden:

  • Direkte Sublimation
  • Indirekte Sublimation

Bei der direkten Sublimation werden die Sublimationstinten direkt mithilfe eines digitalen Druckers aufgetragen. Bei der indirekten Sublimation haben wir mit dem Transferdruck zu tun. Das Druckmuster wird auf Transferpapier angefertigt und anschließend mit dem Kalander oder mit der Flachpresse, wo der Stoff hoher Temperatur ausgesetzt wird (trocken oder durch Dampfen) auf den Trägerstoff übertragen. Bei diesem Verfahren ist die Sublimation für die Übertragung des Drucks auf den Stoff verantwortlich.

Wann sollte man auf den Sublimationsdruck auf Textilien verzichten?

Vor allem dann, wenn Sie auf Baumwolle, Seide oder Viskose drucken möchten. Für den Sublimationsdruck eignen sich nur Polyester und Polyestermischgewebe (überwiegend mit Polyesteranteil).

Digitaldruck mit reaktiven Farbstoffen

Der Digitaldruck mit reaktiven oder Säurefarbstoffen ist im Prinzip nichts anderes als die Verwendung von Farbstoffen, die mit dem Stoff reagieren und tief in sein Inneres einwirken. Dieses Verfahren, viel invasiv als der Pigmentdruck, garantiert gute Haftung auf dem bedruckten Stoff und hohe Haltbarkeit – der chemische Farbstoff, der in den Textilstoff eindringt, wird viel unempfindlicher gegen Auswaschen als der Pigmentdruck.

Der reaktive Textildruck eignet sich vor allem für Personen, die auf einmal große Stoffmengen bedrucken möchten. Es ist eine gute Wahl nur für diejenigen von Ihnen, die nicht eilig haben – die Bearbeitungszeiten bei den Druckereien erstrecken sich oft über mehrere Monate.

Der unumstrittene Vorteil des Reaktivdrucks ist die exzellente Sättigung der Farben – während die Farbstoffe mit dem Stoff reagieren, färben sie ihn sehr intensiv. Es ist auch eine Möglichkeit, Stoffe zu bedrucken, die aus irgendeinem Grund den Digitaldruck nicht gut aufnehmen – z.B. bei Druck auf Viskose.

Der Reaktivdruck charakterisiert sich durch viel weniger kompliziertes Druckverfahren als der digitale Pigmentdruck. Dies wirkt sich auf den Preis aus – der Reaktivdruck ist deutlich teurer. Der Druck mit reaktiven Farbstoffen ist außerdem weniger umweltfreundlich – die Farbstoffe selbst enthalten aggressive chemische Mittel und „fressen sich“ in den Stoff ein, reagieren dabei mit ihm dauerhaft. Der Reaktivdruck rechnet sich auch nicht für kleinere Auflagen, man muss oft in der Druckerei ganze Stoffballen bestellen, häufig mehrere Monate im Voraus.

Wann sollte man sich für den reaktiven Digitaldruck entscheiden?

Wenn wir große oder mittelgroße Stoffmengen (mindestens mehrere Stoffballen) bedrucken möchten und nicht unter Zeitdruck stehen, was die Bearbeitung der Bestellung betrifft. Wenn wir in der Lage sind, mehr zu bezahlen als für den Pigmentdruck, eine große Bestellung auf einmal aufgeben möchten und mindestens ein paar Wochen warten können, bis der farblich anspruchsvolle Entwurf fertig gestellt wird und dafür einen unempfindlichen Stoff mit gesättigten Farben bekommen – dann ist der Reaktivdruck eine gute Wahl.

Digitaldruck mit Säurefarben

Wenn Sie Stoffe aus Wolle oder Seide bedrucken möchten, wird der Druck mit Säurefarben notwendig.

Der Druckprozess sieht genauso aus wie bei dem oben genannten Reaktivdruck, mit dem Unterschied, dass für das Verfahren Farbstoffe auf Säurebasis verwendet werden. Sie haften sehr gut auf Oberflächen, die für Pigmenttinten „schwierig“ sind, wie etwa Seide oder Wolle.

Für welche Textildruck-Technik soll man sich entscheiden?

In der Praxis begegnen Sie meistens folgenden Techniken, die eine Resultante aus dem Überschneiden den oben genannten Kategorien bilden. Wir hoffen, dass Sie nach der Lektüre des Textes schon wissen, welche sich für Ihre Entwürfe am besten eignen und welche man meiden soll, wenn man sich für den Textildruck entscheidet. Im Folgenden fassen wir die beliebtesten Mischformen zusammen, die man auf dem Markt findet.

  • Flacher Siebdruck – für Drucke mit einfacher Grafik, z.B. auf T-Shirts
  • Digitaler DTG-Druck – für komplizierte Drucke, z.B. auf T-Shirts
  • Digitaler R2R-Druck mit Pigmentfarben – wenn Sie eine kleine/mittelgroße Auflage von Drucken auf Baumwollstoff anfertigen möchten und die Zeit für Sie wichtig ist
  • Digitaler R2R-Druck mit reaktiven Farben – wenn Sie eine kleine/mittelgroße Auflage von Drucken auf Baumwollstoff anfertigen möchten und die Zeit für Sie keine Rolle spielt
  • Digitaler R2R-Druck mit Sublimationsverfahren gedruckt – wenn Sie auf Polyester drucken möchten

Wiedergabe der Farben auf Textilien

Im vorliegenden Text haben wir eigentlich den Aspekt der Wiedergabe der Farben beim Druck völlig ausgelassen – sie ist unterschiedlich, je nach gewählter Technik für Druck auf Textilien. Man sollte diesen Aspekt nicht vergessen, vor allem im Fall von Digitaldruck, bei dem die Einstiegsgrenze sehr niedrig ist und man sich leicht durch den Trugschein blenden lassen kann, dass wir alles drucken können. Der Plus bei der Wahl des Digitaldrucks auf Textilien mithilfe von Pigmenttinte ist die Möglichkeit, einen Probedruck anzufertigen. Für einen relativ günstigen Preis (20 PLN für einen Quadrat mit 48 cm Seitenlänge) können Sie ein Muster mit Ihrem Entwurf bestellen, bevor Sie sich für einen größeren Auftrag entscheiden. Wenn Sie sich bei der Wahl Ihres Stoffes nicht sicher sind, bestellen Sie unser Musterbuch! Wir bieten Baumwolle, Bio-Baumwolle, Polyester, Seide und Viskose. Die Lieferung ist völlig kostenlos!

Paulina

Content writer, amateur photographer, sewist after work.

4 Gedanken zu „Druck auf Textilien – welches Druckverfahren soll man wählen?

  1. Vielen Dank für die hier gegebenen Ratschläge zur Auswahl eines Druckverfahrens für den Druck auf Textilien. Ich muss ein paar T-Shirts für eine Firmenveranstaltung drucken. Ich werde sicher einen Druckservice finden, der mir beim Bedrucken von T-Shirts helfen kann.

  2. Interessant, dass es sich bei dem Siebdruck um ein analoges Verfahren des Drucks auf Textilien handelt. Gut zu wissen, dass bei dieser Druckart jede Farbe einzeln aufgetragen wird. Da wird es in einer digitalen Druckerei sicherlich heutzutage schneller gehen Textilien zu bedrucken.

  3. Danke für die Erläuterung der verschiedenen Druckverfahren in ihrem Blog. Sehr interessant war, von den unterschiedlichen Siebdrucktypen zu erfahren. Die Methode des Digitaldrucks mit reaktiven Farbstoffen finde ich persönlich am effizientesten und passt am besten in meine Kriterien. Ich werde mich für mein Vorhaben an einen Experten für Digitaldruck wenden.

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