Wie können die Farbtheorie und das Farbrad bei der Gestaltung einzigartiger nahtloser Muster helfen?

Sie wissen bereits, wie man nahtlose Muster erstellt, doch es fehlt Ihnen an Ideen und Inspirationen? Sie wissen nicht, welche Farbpalette Ihr Kunstwerk am besten zur Geltung bringt? Das Farbrad ist ein äußerst hilfreiches Werkzeug bei der Erstellung von eigenen Grafiken, die alle Blicke auf sich ziehen. Das Werkzeug allein reicht natürlich nicht aus, um Ihre Kunstwerke großartig aussehen zu lassen – dazu brauchen Sie noch die Farbtheorie. Sobald Sie allerdings gelernt haben, wie man außergewöhnliche und zugleich großartig aussehende Farbkombinationen erstellt, werden sich Ihre Grafiken mit Sicherheit von allen anderen abheben.

Inhaltsverzeichnis

Das Farbrad und wie man es benutzt

Auch wenn der Sinn für Ästhetik eine sehr individuelle Sache ist, gibt es in der Kunst einige Regeln, deren Kenntnis die Gestaltung von stimmigen Kompositionen, die selbst für den größten Laien und Amateur interessant und angenehm für das Auge sind, wesentlich erleichtert. Eine Unterstützung für das Verständnis von Farben und deren Zusammenspiel

bildet der von dem deutschen Physiologen Ewald Hering entwickelte Farbkreis. Der Kreis besteht aus vier Farben und deren Töne. Die komplexeren Farbkreisdiagramme sind in 12 Abschnitte unterteilt, die nicht nur die Primärfarben, sondern auch andere Farbtöne und Sekundärfarben enthalten, die durch Mischen der Primärfarben in bestimmten Verhältnissen entstehen können. 

Wie sind die Farben auf dem Farbkreis aufgeteilt?

Jeder von uns erinnert sich vermutlich noch an den Unterricht über Farben in der Grundschule. Im Kunstunterricht wird in der Regel als erstes die Definition der Grundfarben behandelt. Die Grundfarben sind die drei Farben Gelb, Blau und Rot, aus denen sich jede andere Farbe der Farbpalette erzeugen lässt. Durch Mischen der Grundfarben (Primärfarben) entstehen Sekundärfarben. Manchmal gehört auch Grün zu den Grundfarben, obwohl es auch aus der Kombination von Gelb und Blau entstehen kann. In der bildenden Kunst ist es gar nicht so einfach, mit Grundfarben zu arbeiten – sehr leicht kann dabei ein kitschiger Effekt entstehen, der an die Kunstwerke eines Kindergartenkindes erinnert. 

Auf einem Farbkreis, der in mehrere Sektoren unterteilt ist, finden wir auch analoge Farben. Die analogen Farben sind die Farben, die auf dem Farbkreis nebeneinander liegen und innerhalb derselben Farbfamilie entstehen, d. h. Grün und seine Töne, Gelb und seine Töne, etc. Die harmonischen Farben können paarweise auftreten, doch eine Gruppe von drei oder mehr analogen Farben lassen sich leicht auf dem Rad markieren. Durch die Verwendung von analogen Farben lässt sich ein stimmiger und gleichzeitig abwechslungsreicher visueller Effekt erzielen. 

Apropos Stimmigkeit: Nichts verleiht einer grafischen Arbeit so viel Stimmigkeit wie monochrome Farben. Um sie zu finden, muss man nur auf die Farben zurückgreifen, die entlang des Radius des Rades angeordnet sind. Mithilfe einer monochromen Farbpalette lassen sich stilvolle und stimmige Werke gestalten, wenn Sie also gerade erst anfangen, Ihre eigenen Muster und Grafiken zu erstellen, ist sie ein guter Anfang, um sicher zu sein, dass Ihre Komposition schön aussieht.

Bei den Komplementärfarben wiederum handelt es sich um Farbpaare, die auf gegenüberliegenden Seiten des Farbkreises liegen. Zum Beispiel Kombinationen aus Rot und Grün oder Lila und Gelb. Auf diese Weise können Sie in Ihre Grafiken Kontraste bringen, ohne dass die Farben miteinander kollidieren. Die Verwendung von Komplementärfarben kann Ihre Grafik völlig verändern, sofern Sie diese geschickt und in Maßen einsetzen. Bei nahtlosen Mustern können Sie versuchen, einen Akzent in einer Komplementärfarbe zu einem einfarbigen Muster hinzuzufügen. Auf diese Weise wird Ihre Arbeit visuell interessanter und anziehender für das menschliche Auge. 

Wenn Sie jedoch mehr Farben in Ihr Muster oder Kunstwerk einbringen möchten, die sich harmonisch präsentieren sollen, können Sie sich für eine Farben-Triade entscheiden. Um auf dem Farbrad eine Triade zu finden, wählen Sie Farben aus, die sich auf dem Rad in gleichem Abstand zueinander befinden. Bei einer Farben-Triade handelt es sich um Farben, die ausgezeichnet zueinander passen und in die Grafik Abwechslung, aber keinen Kontrast bringen.

Wie wählt man eine Farbpalette aus?

Haben Sie das Gefühl, dass die Farbtheorie für Sie immer noch kompliziert ist und Sie sich bei der Auswahl der Farben für Ihr Werk nicht sicher fühlen? Beginnen Sie mit einfachen Farbkombinationen, d. h. mit monochromen oder analogen Paletten. Sehen Sie, wie die verschiedenen Farbtöne zusammenwirken und welche Effekte Sie damit erzielen können. Eine begrenzte Farbpalette erleichtert Ihnen wesentlich die Erstellung eines grafischen Entwurfs. Um eine Farbpalette zu erstellen, können Sie online verfügbare Tools oder in Grafikprogrammen verfügbare Paletten verwenden. Natürlich können Sie auch das Farbrad in physischer Form kaufen und es bei der Gestaltung Ihrer grafischen Entwürfe verwenden. Experimentieren Sie mit verschiedenen Farbkombinationen und testen Sie, welche Ihnen am besten gefällt. 

Wenn Sie planen, Ihre Entwürfe auf Stoffen zu drucken, denken Sie daran, die fertigen Grafiken im richtigen Format und Farbprofil zu speichern. Grafiken in der RGB-Palette sehen anders aus als solche, die im CMYK-Profil erstellt wurden. Am besten sollte man Muster, die für den Druck bestimmt sind, sofort in der CMYK-Farbpalette entwerfen und auch in dieser Palette bestimmte Farben auswählen.

Paulina

Content writer, amateur photographer, sewist after work.

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